Wunderheilungen gegen Krebs, Pillen, die alle Probleme lösen und natürlich der berühmte nigerianische Prinz, der auf unsere finanzielle Hilfe angewiesen ist – wir alle haben schon derartige Spam-E-Mails bekommen.
Die meisten von uns können diese Art von Nachrichten schon direkt ausmachen und entsprechend landen diese E-Mails auch fix im Spam-Ordner. Wenn sie es überhaupt bis ins Postfach schaffen. Denn auch die E-Mail-Anbieter können diese Junk- und Phishing-Mails mittlerweile sehr gut herausfiltern.
Doch was passiert, wenn Sie einen eigentlich Spam-freien Newsletter herausschicken und der dennoch im Spam landet?
Dann kann es sein, dass bestimmte Wörter in der E-Mail-Betreffzeile dazu geführt haben, dass Nutzer Ihre Nachricht als Spam gemeldet haben und / oder die Mail ignoriert haben. Beides kann Ihre Senderreputation beeinträchtigen und somit zu einer geringen Zustellbarkeitsrate führen.
Wie können Sie das vermeiden? Schließlich möchten Sie nicht in der gleichen Kategorie landen wie der nigerianische Prinz! In dieser Übersicht zeigen wir Ihnen, welche Wörter Sie lieber nicht nutzen sollten, um mit Ihrem E-Mail-Newsletter den Spam-Ordner zu vermeiden.
Bevor wir auf die einzelnen Wörter und Ausdrücke eingehen, möchten wir kurz klären, ob es überhaupt bestimmte Wörter gibt, die eine E-Mail als Spam „markieren“. Das ist nämlich ein Mythos, der sich nach wie vor hartnäckig hält.
Tatsächlich gibt es das nicht! Spamfilter-Algorithmen beziehen eine Reihe von Parametern mit ein, um eine Mail als Spam einzuordnen. Die Wörter in der Betreffzeile sind nur einer von vielen Faktoren. Darüber hinaus machen es folgende Aspekte wahrscheinlicher, dass eine Mail im Spam landet:
Wichtig ist auch zu verstehen, dass Spam-Algorithmen nicht nur auf einzelne Wörter achten, sondern auf den gesamten Kontext. Denn typische „Spam-Wörter“ wie „gratis“ oder „wichtig!“ können durchaus einen legitimen Anlass haben. Daher kämmen Spamfilter den gesamten Inhalt einer E-Mail durch.
Müssen Sie sich also überhaupt Sorgen machen? Ja! Denn abseits der Spamfilter nehmen auch Nutzer bestimmte Ausdrücke als Spam wahr.
Es gibt darum einige Phrasen, die Sie lieber vermeiden wollen, um mit Ihrem Newsletter, den Spam-Ordner zu vermeiden.
„Die ersten Spamfilter waren mehr auf einzelne Wörter, Satzzeichen und den Inhalt der E-Mail-Kampagne ausgerichtet. Ich sage nicht, dass das heutzutage nicht mehr relevant ist – weil es das durchaus noch ist. Aber die Senderreputation ist viel wichtiger geworden. Wie Sie als Sender wahrgenommen werden, entscheidet letztlich darüber, ob Ihre Nachrichten durchkommen.“
Als „Spam-Wörter“ gelten Ausdrücke, die eine große Dringlichkeit suggerieren, enorme Versprechen machen oder Druck auf den Empfänger ausüben, jetzt sofort zu handeln.
Um Empfänger zum Öffnen oder Klicken zu verleiten, nutzen Betrüger häufig:
Im Folgenden blicken wir auf alle fünf Kategorien und zeigen Ihnen über 100 Signalwörter und Ausdrücke, die häufig mit Spam in Verbindung gebracht werden.
Diese Begriffe vermitteln ein Gefühl der Dringlichkeit und suggerieren Nutzern, dass sie etwas verpassen können (fear of missing out, FOMO).
Jedes Mal, wenn eine E-Mail übertriebene finanzielle Versprechen enthält, die Nutzer zu großen Investitionen verleiten sollen oder Reichtum über Nacht versprechen, werden bei Spamfiltern Alarmsignale ausgelöst.
Auch Warnungen zu angeblichen Kreditkartendiebstählen oder einem Hack aufs Konto können in einem gewissen Kontext verdächtig wirken.
Die folgenden geldbezogenen Ausdrücke sind daher nicht ideal, wenn Sie mit Ihrem E-Mail-Newsletter den Spam-Ordner vermeiden wollen.
Auch wenn es um Marketing und Werbung geht, lesen sich die folgenden Wörter häufig wie Spam.
Einige Spammer nutzen auch bewusst billige Lockwörter rund ums Dating, um Empfänger zum Öffnen und Klicken zu verleiten. Dazu gehören unter anderem:
Ähnlich wie bei den Liebesversprechen, nutzen Betrüger gerne übertriebene Behauptungen zur Gesundheit, die auf die einzigartigen Effekte einer Behandlung oder eines Produkts anspielen. Hier sind einige davon.
Wir möchten hier nochmals deutlich machen, dass der Kontext entscheidend ist. Wenn Sie diese Spam-Wörter in einzelnen E-Mails nutzen oder Sie einige Marketing-Ausdrücke in Ihren E-Mail-Texten sporadisch verwenden, werden Sie nicht automatisch im Spam landen.
Internet-Anbieter (Internet Service Provider oder ISPs) prüfen verschiedene Parameter, bevor sie entscheiden, ob eine Mail als Spam eingestuft wird oder nicht.
Neben den genannten Spam-Wörtern sollten Sie auf folgende Faktoren achten, um Spam-Ordner zu vermeiden.
Es mag verlockend sein, auf eine lange Liste von Newsletter-Abonnenten zu schauen. Doch wie diese mit Ihren E-Mails interagieren, ist tatsächlich viel bedeutender. Warum? Weil Menschen, die ihre Nachrichten nicht lesen oder gar als Spam wahrnehmen und melden, Ihrer Reputation schaden.
Daher sollten Sie regelmäßig Ihre E-Mail-Liste aufräumen und beispielsweise inaktive Kontakte löschen. Eine gepflegte Kontaktliste bedeutet, dass diese vornehmlich aus Abonnenten besteht, die an Ihren Inhalten interessiert sind, Ihre Mails eher öffnen und mit Ihrem Content interagieren.
Dieses Engagement von hohen Öffnungsraten und regen Klickzahlen zeigt E-Mail-Anbietern wiederum, dass Sie ein legitimer Absender sind (und kein Betrüger).
Ein weiterer Vorteil: Eine Liste, die auf dem neuesten Stand ist, reduziert auch Bounces, die zum Beispiel bei einer ungültigen E-Mail-Adresse erfolgen. Eine hohe Bounce-Rate signalisiert nämlich den ISPs, dass Sie keine relevanten Inhalte verschicken und möglicherweise Spam-Nachrichten versenden.
Das können Sie vermeiden, indem Sie gebouncte E-Mail-Kontakte aus Ihrer Liste entfernen.
Das Double-Opt-in-Verfahren hat sich mittlerweile als Standard etabliert. Obwohl es einen zusätzlichen Schritt erfordert (Nutzer müssen ein zweites Mal bestätigen, dass sie einen Newsletter erhalten wollen), ist das im Endeffekt von Vorteil.
Denn so können Sie erstens direkt fehlerhafte E-Mail-Adressen aussieben und zweitens stellen Sie sicher, dass Nutzer Ihre Inhalte wirklich lesen wollen. Andernfalls klicken Menschen selten zweimal auf „Ja, ich möchte diese E-Mails empfangen.“ Und die Wahrscheinlichkeit, dass diese Abonnenten Ihre Mails als Spam markieren, ist sehr gering.
Eine personalisierte Absender-Domain heißt, dass Sie im Grunde Ihre eigens auf Sie zugeschnittene Absenderadresse nutzen, um E-Mails zu verschicken. Für KMUs empfiehlt sich hier eine Domain, die mit Ihrer Website und Ihrem Unternehmensnamen übereinstimmt.
Das ist wichtig, um so die Authentifizierungsprotokolle DKIM, SPF und DMARC einzurichten. Diese Sicherheitsprotokolle schützen Ihre Domain vor betrügerischen Taktiken wie Spoofing, verbessern Ihre Reputation und bewahren Ihre Empfänger vor Angriffen wie Phishing.
Wie das genau funktioniert, zeigen wir Ihnen im folgenden Video.
Richten Sie Ihre Authentifizierungsprotokolle mit Sinch Mailjet ein.
Es ist nicht empfehlenswert, den Abmelde-Link so zu verstecken, dass Nutzer ihn nicht oder nur schwer finden können, insbesondere weil die Ein-Klick-Abmeldung bei Gmail und Yahoo jetzt Pflicht ist.
Doch auch darüber hinaus trübt das die Nutzererfahrung. Wenn es so schwierig ist, sich abzumelden, kann der Frust dazu führen, dass Ihre E-Mail als Spam markiert wird. Und das ist ja nicht das Ziel.
Auch wenn es auf den ersten Blick unlogisch erscheint, die Newsletter-Abmeldung so einfach zu machen (wer will schon schnell Leser verlieren?!), ist das wichtig, um die Qualität der Abonnenten hochzuhalten. Wenn Sie zudem hochwertige Inhalte verschicken, sollte eine hohe Abmeldequote ohnehin kein Problem sein.
Die Abmeldung vom Newsletter sollte, wie hier bei Sinch Mailjet, mit einem Klick möglich sein.
Wer erfolgreich E-Mail-Marketing betreiben möchte, sollte verstehen, welche Wörter den Spam-Alarm auslösen können. Wenn Sie vorsichtig bei der Wortwahl sind, können Sie das Risiko, im Spam-Ordner zu landen, deutlich reduzieren. Oder andersherum formuliert: Es ist wahrscheinlicher, dass Ihre Mails im Posteingang ankommen.
Bedenken Sie aber, dass E-Mail-Spam-Wörter nur ein Teil der Spamfilterung sind. Best Practices zur besseren Zustellbarkeit zu befolgen, beinhaltet also nicht nur das Vermeiden von Spam-Wörtern. Dazu gehört es vor allem, Vertrauen bei Ihrem Publikum aufzubauen. Indem Sie wertvolle Inhalte versenden und die Privatsphäre der Empfänger beachten, verbessern Sie Ihre Senderreputation und stellen sicher, dass Ihre E-Mails auch ankommen.
*** Dies ist eine Überarbeitung eines Artikels, der ursprünglich von Juliane Heise verfasst und im Dezember 2019 erstmals publiziert wurde.