Videos sorgen für mehr Engagement und höhere Klickraten. Klar, dass Sie auch im E-Mail-Marketing darüber nachdenken, Videos per E-Mail zu verschicken. Schließlich ist nicht nur der Text wichtig, sondern auch visuelle Elemente sind mitentscheidend für gute Marketing-E-Mails.
Allerdings ist das gar nicht so einfach. wie es klingt.
Das beginnt schon allein mit der Grundfrage, ob Sie überhaupt Videos in E-Mails einbetten können. Denn die Antwort darauf ist ein klares „Jein“. Und wenn es darum geht, ob es sich wirklich lohnt, landen die meisten Marketer bei einem unentschlossenen „kommt darauf an“. Was ist also der beste Ansatz?
Um genau diese Fragen zu klären, gehen wir im Folgenden alle wichtigen Aspekte zum Thema durch und klären, welche Vor- und Nachteile bewegte Bilder in Newsletter haben, in welcher Form Sie Videos per E-Mail verschicken können und welche Methoden nicht funktionieren. Wir listen Ihnen zudem die Vor- und Nachteile der verschiedenen Optionen auf, sodass Sie am Ende entscheiden können, ob sich die Praxis in Ihrem Fall lohnt.
Leider lassen sich Videos in Mails nicht so einfach einbinden, wie etwa auf Social-Media-Kanälen oder gar auf einer Webseite oder in einem Blogbeitrag.
Einige Methoden, wie etwa das Einfügen per Drag-and-Drop in die E-Mail funktionieren gar nicht. Andere wiederum, wie Videos per Link zu einer Video-URL einbinden oder als Anhang verschicken, sind aufgrund der Darstellungen in E-Mail-Clients problematisch.
Das bedeutet nicht, dass es gar nicht geht. Doch das Einfügen von Videos als Teil Ihrer Marketing-Kampagnen ist etwas komplizierter als es zunächst scheinen mag.
Darum ist es wichtig die Vor- und Nachteile von Video-E-Mail-Marketing genau abzuwägen.
Es gibt sowohl Argumente, die für das Einbinden von Videos in E-Mails sprechen als auch dagegen.
Videos helfen Ihrer E-Mail bei der Abgrenzung zu den typischen text- und bildbasierten Marketing-Kampagnen.
Aber auch die Klickraten und Öffnungsraten werden positiv beeinflusst: E-Mails mit eingebundenen Videos und deren Ankündigung in der E-Mail-Betreffzeile können die Öffnungsrate bis zu 19 % erhöhen.
Ebenso ist Video-E-Mail-Marketing bestens geeignet, um Produktvorstellungen mit Ihren Empfängern zu teilen oder auch Produktanleitungen für eine optimierte User Experience zu ermöglichen.
Aber auch andere Faktoren werden von einem in die E-Mail eingebetteten Video positiv beeinflusst:
Wir haben bereits erwähnt, dass einige gängige Methoden zur Einbindung von Videoinhalten nicht funktionieren. Das liegt nicht daran, dass sie technisch nicht möglich sind. Im Gegenteil. Technisch gesehen ist es relativ einfach, Videos in E-Mails einzubinden. Das Problem liegt vielmehr bei der Anzeige. Denn wie und ob überhaupt Videos in E-Mails angezeigt werden, hängt vom jeweiligen Internet Service Provider (ISPs), beziehungsweise E-Mail-Client ab.
Und hier ist die Krux: Zahlreiche E-Mail-Anbieter sind mit eingebetteten Videos nicht kompatibel.
E-Mail-Anbieter wie Gmail, Outlook oder viele mobile Endgeräte sind nicht auf das Abspielen von Videos in E-Mails ausgelegt. Dementsprechend kommt es in vielen Fällen zu Darstellungsproblemen beim Endnutzer.
Fehlermeldung beim Abspielen eines Videos.
Hinzu kommt das Problem mit der Größe. Eingebettete Videos nehmen viel Speicherplatz in Anspruch. Die E-Mail wird um ein Vielfaches größer – und Spamfilter sortieren gerne zu große E-Mails aus.
Sie können selbstverständlich Videos für E-Mails verkleinern und so das Problem der großen Dateien umgehen. Allerdings haben alle Methoden zum Komprimieren von Videos entscheidende Nachteile.
Videos als Zip-Datei verschicken: Zip-Dateien sind wesentlich kleiner als unkomprimierte Videodateien und Sie können damit Platz sparen und das Herunterladen für Endnutzer vereinfachen.
Nur: Videos in Marketing-E-Mails per Anhang zu verschicken ist suboptimal. Auch das kann als Spam gewertet werden. Nutzer müssen diese Inhalte außerdem nicht nur herunterladen, sondern auch entpacken, was nicht gerade user-freundlich ist. Zudem geht damit der ganze Effekt eines Bewegtbildes IN der E-Mail verloren.
Video auf der Cloud hosten und Download-Link versenden: Im beruflichen oder privaten Kontext, mag das Speichern von Videos auf Cloud-Plattformen wie Google Drive, Dropbox oder WeTransfer praktisch sein. Denn dann können Sie einfach einen Download-Link per E-Mail verschicken und damit auch das gesamte Problem der zu großen Dateien umgehen.
Doch das ist keine Methode, die wir fürs Online-Marketing empfehlen. Denn auch hier ist das Video in der eigentlichen Mail nicht zu sehen und Aufrufe erfordern zusätzlichen Aufwand.
Auflösung verringern: Sie können Videos in E-Mails auch komprimieren, indem Sie die Auflösung verringern. Dafür gibt es zahlreiche Tools wie den VLC-Player, iMovie oder Shortcut. Doch das kann die Qualität des Videos beeinträchtigen. Und sie haben nach wie vor das Problem, dass viele E-Mail-Anbieter diese Videos nicht abspielen.
Sie sehen also, dass das Verschicken von Videos per E-Mail in einem Marketing-Kontext durchaus komplex ist. Sie sollten also vorab erörtern, ob es sich für Ihre Zielgruppe lohnt. Hier fassen wir nochmals die Vor- und Nachteile für Sie zusammen.
Vorteile |
Nachteile |
---|---|
Erhöhen die E-Mail Öffnungsrate |
Werden von einigen E-Mail Clients nicht unterstützt |
Ideal für Produktvorstellungen und Anleitungen |
E-Mail wird bedeutend größer |
Helfen die text- und bildbasierten Elemente voneinander zu trennen |
Vorteile und Nachteile beim Einbetten von Videos.
Um Videos in E-Mails einzubetten, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die drei gängigsten stellen wir Ihnen nun vor.
Die erste Möglichkeit ist, das komplette Video in die E-Mail einzubinden (unabhängig davon, ob Sie hier mit Sequenzen arbeiten oder nicht. Das Verfahren ist der Gleiche). Das Video wird dann direkt mit der E-Mail mitgeschickt und in der E-Mail abgespielt. Das Besondere hier ist, dass die Videos automatisch abgespielt werden, sobald der Empfänger die E-Mail öffnet.
Beispiel für ein Autoplay-Video in einer E-Mail.
Es existieren einige Tools, die das Einbinden von Videos in einer E-Mail erleichtern, wie etwa Viewed.
Hier gilt aber das, was wir anfangs erwähnt haben: Es gibt nur wenige Clients, die diese Videos abspielen. Darüber hinaus, haben selbst diese Clients verschiedene Ansprüche, sodass Sie dann, je nach E-Mail-Anbieter, das Video entsprechend anpassen müssen. Tools wie Viewed können dabei helfen. Dafür müssen Sie aber eins der Bezahlabos buchen und dann ist natürlich die Frage, ob sich das für eine kleine Anzahl von Nutzern letztlich lohnt.
Aber auch ohne das Video direkt abzuspielen gibt es Möglichkeiten, wie Sie Ihre E-Mails interessanter und innovativer gestalten können. Eine Möglichkeit ist es, mit GIFs zu arbeiten.
Mit dem Grafikformat GIF (Graphic Interchange Format) sind Sie in der Lage, kurze Animationen zu erstellen. Auf diese Weise ist es auch möglich, kurze Videoclips in geringer Größe zu versenden.
Und so geht’s:
Beispiel für eine Marketing-E-Mail mit GIF als Hintergrundbild.
Sie können eine GIF-Datei allerdings auch als Vorschau auf Ihr eigentliches Video benutzen, das Sie in Ihrer E-Mail verlinken und den Empfänger so auf eine Landingpage führen.
Davon raten wir generell ab. Das liegt nicht daran, dass es nicht möglich ist. Doch aus Marketing-Sicht ist das die Variante, die Sie vermeiden wollen. Denn:
Das klingt nach einer guten Idee, funktioniert aber leider nicht. Denn das erfordert Javascript, was E-Mail-Programme nicht unterstützen. Wenn Sie privat Links zu YouTube-Videos einbauen, werden Sie sehen, dass beispielsweise Gmail diese zwar in der Mail als dunklen Schatten anzeigt, dann aber als Anhang verschickt. Damit landen Sie dann wieder bei der unattraktiven Version von Videos als E-Mail-Anhang.
Statt dem eigentlichen YouTube-Link können Sie alternativ ein statisches Vorschaubild (Miniaturbild) einbinden und es mit der Wiedergabeschaltfläche (Play-Button) wie ein echtes Thumbnail aussehen lassen. Klickt der Empfänger darauf, funktioniert dies wie ein Videolink und er auf die entsprechende Seite mit dem Video weitergeleitet.
Auch hier können Sie ein animiertes Vorschaubild (etwa als GIF) nutzen.
Und so geht’s (bei Mailjet):
Wenn Sie sich dafür entscheiden, Videos per E-Mail zu verschicken und als Teil Ihrer Kampagnen zu nutzen, sollten Sie einige Aspekte des Video-E-Mail-Marketings beachten.
Genau wie bei jeder Marketing-Kampagne, die Sie erstellen, sollten Sie das Ziel dieser festlegen, bevor Sie sich mit der Implementierung Ihres Video-Newsletters beschäftigen.
Stellen Sie sich folgende Frage, die Ihnen bei der Zieldefinition hilft: Was möchten Sie mit Ihrem Newsletter-Video erreichen?
Sofern Sie den Inhalt Ihrer E-Mails mit einem oder mehreren Videos unterstützen möchten, gilt es einige Dinge zu beachten.
Die Frage nach der Videolänge hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab:
Wie bereits angedeutet, gilt prinzipiell: Ein Video hat dann die richtige Länge, wenn die Zuschauer es auch zu Ende schauen. Die Frage, die Sie hier beantworten müssen, ist: Ist dies in einer E-Mail der Fall?
Hinzu kommt die Frage, was der Betrachter als Nächstes machen soll. Hat das Video „lediglich” den Sinn der Informationsvermittlung oder sollen konkrete Taten folgen (Anfrage versenden, Produkt kaufen, Anleitung nachbauen etc.)?
Wenn Zweiteres der Fall ist, fragen Sie sich, wie wahrscheinlich ist es, dass der Zuschauer dies direkt aus der E-Mail heraus erledigt.
Je länger das Video, desto größer wird die E-Mail. Und je größer die E-Mail, desto mehr besteht die Gefahr, dass das Video nicht angezeigt wird oder die E-Mail-Clients die Nachricht gleich ganz aussortieren, weil
Unsere Empfehlung lautet daher: Große Dateien könnten Ihren Versand verschlechtern. Je kürzer das Video ist, desto besser.
Sofern Sie ein längeres Video haben, das Sie in einer E-Mail bewerben möchten, die Maximalgröße aber überschreitet, gibt es drei Möglichkeiten: Das Video …
Welche dieser drei Varianten zu empfehlen ist, hängt wiederum vom Video selber sowie dem Ziel der E-Mail-Kampagne ab.
Es existieren verschiedene Videoformate: MP4, MP3, MOV und HTML5. Doch welches bietet sich speziell für E-Mails an?
Wenn Sie Videos direkt in E-Mails einbetten möchten, ist HTML 5 das Format der Wahl. Der Vorteil: Wenn HTML5 vom E-Mail-Client unterstützt wird, wird das Video in der E-Mail selbst abgespielt.
Unterstützt der E-Mail-Client kein HTML5, sieht der Empfänger stattdessen ein „Fallback-Bild”, also ein Standbild, das wie ein Video aussieht. Die folgende Übersicht zeigt Ihnen, welche E-Mail-Clients HTML-Formate unterstützen und welche ein Fallback-Bild anzeigen.
E-Mail Client |
Video wird abgespielt |
Fallback-Bild wird angezeigt |
---|---|---|
Android 4 | ||
AOL Mail | ||
Apple Mail | ||
Gmail Webmail | ||
Gmail Android | ||
Gmail iOS | ||
Lotus Notes | ||
Outlook 2003-2016 | ||
Outlook for Mac | ||
Outlook Android | ||
Outlook iOS | ||
Outlook | ||
iOS 10+, Native Client | ||
iOS 9, Native Client | ||
Samsung Galaxy, Native Client | ||
Thunderbird | ||
Yahoo! Mail | ||
Yahoo! Mail Android | ||
Yahoo! Mail iOS |
E-Mail-Clients, die HTML5 unterstützen.
Sind die optimale Länge und das passende Format für Videos in E-Mails gefunden, stellt sich im nächsten Schritt die Frage, wie qualitativ hochwertig diese angefertigt werden sollten.
Videos sind in der Produktion aufwändiger und kostspieliger als andere Medien. Vermeiden Sie lustlos produzierte Videos mit wenig Aussagekraft, denn: Der Film sollte ein Aushängeschild für Ihr Unternehmen und Ihr Produkt sein.
Achten Sie aus diesem Grund auf eine professionelle Produktion. Die wichtigsten Faktoren dafür sind:
Eine externe Video-Landingpage ist eine Seite, auf der die Empfänger das tatsächliche Video anschauen kann. Das kann zum einen der direkte Speicherort (Webseite, YouTube, Vimeo, Vivo etc.) selber sein oder eine Webseite, auf der das Video eingebettet ist.
Mit einer Landing Page verbinden Sie mehrere positive Aspekte:
Beispiel für eine Landingpage mit Video von Sinch.
Bei Landingpages ist es ratsam, folgende Punkte zu beachten:
Unabhängig davon, ob Ihre Landingpage für eine Anzeige, ein bevorstehendes Ereignis oder eine neue Funktion bestimmt ist, können Videos im E-Mail-Marketing dazu beitragen, Aufmerksamkeit zu erregen, den Wert einer Veranstaltung zu zeigen und zum Handeln anregen.
Videos einfügen im Mailjet-Editor.
Das Verwenden von videogestützten Inhalten wird immer populärer und ist auch im Wettbewerb des Online-Marketings nicht mehr wegzudenken.
Doch Videos in E-Mails einbetten, bleibt auch in der heutigen Zeit eine heikle Angelegenheit und macht daher nur begrenzt Sinn. Zu hoch ist die Gefahr, dass Spamfilter diese E-Mails aussortieren oder das Video sich nicht abspielen lässt.
Wir bei Sinch Mailjet empfehlen daher, als Alternative zum eingebetteten Video in der E-Mail mit einem animierten GIF oder Vorschaubild zu arbeiten. Beide Varianten bietet unser E-Mail-Marketing-Tool an. Probieren Sie diese Funktionen jetzt unverbindlich aus.
Dies ist die Überarbeitung eines Artikels, der ursprünglich von Juliane Heise verfasst wurde.