Zustellbarkeit
DMARC einrichten: So geht’s!
Das DMARC-Protokoll schützt Ihre E-Mails vor Phishing und Spoofing – und ist seit 2024 auch Voraussetzung für Massenversender bei Google und Yahoo. Wir erklären Ihnen, Schritt für Schritt, wie Sie DMARC einrichten.

DMARC (domain-based message authentication reporting and conformance) ist ein langer Begriff. Dahinter verbirgt sich ein sinnvolles E-Mail-Validierungssystem, das entwickelt wurde, um Ihre Domain vor der Verwendung für E-Mail-Spoofing, Phishing-Betrug und anderer Cyberkriminalität zu schützen.
Seit 2024 ist ein DMARC-Protokoll Voraussetzung für alle, die mindestens 5 000 E-Mails pro Tag and Gmail- und Yahoo-Mail-Posteingänge verschicken.
Neben den Sicherheitsprotokollen SPF und DKIM wird DMARC somit ebenfalls zur Notwendigkeit für die Online-Sicherheit einer Domain.
Inhaltsverzeichnis
1. Bereiten Sie Ihre Domain auf DMARC vor
2. Richtlinie auswählen
3. TXT-Eintrag hinzufügen
4. Berichte analysieren
5. Strategie nach und nach anwenden
Inhaltsverzeichnis
04DMARC einrichten mit Mailjet: Wie Sie Ihre Zustellbarkeit optimieren
Wie funktioniert DMARC?
DMARC stützt sich bei der E-Mail-Authentifizierung auf die etablierten SPF- und DKIM-Einträge. Aber im Gegensatz zu SPF und DKIM sagt ein DMARC-Eintrag dem E-Mail-Server, was der Mail-Server mit einer Nachricht machen soll, die die SPF- und DKIM-Prüfungen nicht besteht.
Dies schützt Ihre E-Mail-Reputation, verbesserte Ihre Zustellbarkeitsrate und bietet auch mehr Sicherheit für Empfänger.
Wie genau das DMARC-Protokoll funktioniert und warum es wichtig für E-Mail-Marketing ist, können Sie in unserer Übersicht zu DMARC nachlesen.
Wie ist DMARC aufgebaut?
Bevor wir darauf eingehen, wie Sie DMARC einrichten können, hier zunächst ein Blick auf die verschiedenen Aspekte, die das DMARC-Protokoll ausmachen:
DMARC-Eintrag (DMARC record): DMARC ist domainbasiert (domain based): Es basiert also auf der Domain des Versenders (z.B. Ihr Unternehmen oder Ihre Marketing-Abteilung)
Authentifizierung: Die DMARC-Authentifizierung stützt sich auf die Verifizierungsmethoden von SPF (Sender Policy Framework) und DKIM (DomainKeysIdentified Mail). Mit diesen Informationen kann DMARC prüfen, ob eine E-Mail authentisch ist.
Richtlinie / Conformance: Die DMARC-Richtlinie (DMARC policy) legt fest, was mit E-Mails passieren soll, die nicht authentifiziert werden können. Hier gibt es drei Optionen: blockieren, in den Spam-Ordner verschieben und zustellen.
Berichte: DMARC-Berichte (reporting) bieten Ihnen – wenn Sie diese Funktion aktivieren – eine detaillierte Einsicht zu Ihrem E-Mail-Versand. Über diese DMARC-Prüfung können Sie sehen, ob Ihre E-Mails aufgrund von DMARC-Richtlinien abgelehnt wurden, und so beispielsweise Spoofing-Angriffe auf Ihre Domain erkennen.

Vom Versand über die Prüfung bis hin zum Reporting: So läuft der DMARC-Prozess ab.
Wie Sie DMARC einrichten
So können Sie DMARC, Schritt für Schritt, einrichten.
1. Bereiten Sie Ihre Domain auf DMARC vor
Wir wissen, dass Sie Ihre neuen DMARC-Richtlinien am liebsten gleich anwenden würden, aber zuerst sind einige Vorbereitungen zu treffen.
SPF und DKIM für Ihre Domain einrichten
Sie können DMARC erst dann einrichten, wenn Sie bereits SPF und DKIM aktiviert haben.
Bei SPF bedeutet dies, Ihrem Domainanbieter einen DNS-TXT-Eintrag (TXT-record) hinzuzufügen, den Sie in den Einstellungen Ihres E-Mail-Service-Providers finden.
Im Falle der DKIM-Signatur ist der Ablauf ähnlich: Kopieren Sie einfach den DKIM-Eintrag in Ihre in den Einstellungen Ihres DNS-Anbieters befindliche TXT-DNS-Datei.
Wenn Sie bereits Mailjet-Kunde sind, finden Sie in unserer Dokumentation eine ausführliche Anleitung für die DMARC-Einrichtung.
Gruppe oder Postfach für Berichte einrichten
Sie werden schnell immer mehr XML-Berichte erhalten, in denen der Versand Ihrer E-Mails an jeden Standort und jeden ISP nachverfolgt wird. Daher ist ein unabhängiges Postfach hilfreich, das Sie nur für den Empfang dieser Berichte verwenden.
Bei kleinen Unternehmen sind es vielleicht nur wenige Berichte, bei großen können es hingegen mehrere Tausend sein. Erwägen Sie die Nutzung eines Drittanbieterdienstes zur Verwaltung und Entschlüsselung dieser Berichte.
Absender-Domains prüfen
Selbst ein Schachmeister hätte Schwierigkeiten, sich eine Liste von IP-Adressen zu merken. Wenn also langsam Ihre DMARC-Berichte eintrudeln, sollten Sie eine Liste Ihrer Absender-Domains bei der Hand haben, um die falschen von den richtigen unterscheiden zu können.
Beim Domainmanagement werden Ihre Domains einer Prüfung unterzogen. Wenn Sie diesen Schritt zuerst durchführen, sparen Sie sich viel Zeit und Kopfzerbrechen. Das gilt besonders für größere Organisationen, bei denen mehrere Teams zusammenarbeiten.
Wie Sie Ihre Absender-Domain validieren können, zeigen wir Ihnen in diesem Video.
2. Richtlinie auswählen
Wie bereits erwähnt, bestimmt die DMARC-Richtlinie einer Domain das, was mit nicht-authentifizierten E-Mails passieren soll.
Konkret heißt das: Was soll beispielsweise ein Outlook-Postfach von Microsoft tun, wenn eine Nachricht von Ihrem Domainnamen nicht mit dem DMARC-Eintrag übereinstimmt?
Das ist einer der wichtigsten Schritte, wenn Sie DMARC einrichten. Denn das was Sie festlegen, übertrumpft die Voreinstellungen der E-Mail-Clients. Damit können Sie also Ihre Authentifizierungsrichtlinie selbst kontrollieren.
Warum ist das wichtig? Nehmen wir an, Hacker nutzen Ihre Domain, um damit in Ihrem Namen Spam zu verschicken. Dann scheitert diese E-Mail zwar an der SPF- und/oder DKIM-Prüfung, aber was dann? Wenn Sie hier keine DMARC-Richtlinie festlegen, passiert das, was im E-Mail-Client festgelet wurde. Häufig ist das: die E-Mails trotzdem durchstellen.
Damit wird aber Ihre Domain mit Spam in Verbindung gebracht, Ihre Reputation sinkt und damit auch Ihre E-Mail-Zustellung – und Kunden nehmen Sie als Spammer wahr. Genau das können Sie mit den DMARC-Richtlinien vermeiden.
Sie haben dafür drei Optionen. Diese können Sie sich wie eine Ampel vorstellen, die schrittweise von grün (none) über orange (quarantine) auf rot geschaltet wird (reject).
Richtlinie “None”
Das Tag p=none bewirkt keine Änderungen an Ihren bestehenden Einstellungen. Der E-Mail-Anbieter wird die Nachricht also ganz normal an den empfangenden Server weiterleiten. Dies ist ein guter Ausgangspunkt, denn somit können Sie die anfänglichen DMARC-Berichte im abgesicherten Modus überwachen.
Denken Sie daran: BIMI unterstützt keine DMARC-Richtlinien mit der Option p=none.
Richtlinie “Quarantine”
Quarantäne (p=quarantine) bedeutet bei DMARC, dass E-Mail-Nachrichten, die nicht authentifiziert werden, im Spam-Ordner landen, bis Sie zu 100 % sicher sind, woher diese stammen.
Richtlinie “Reject”
p=reject ist der gewünschte Zustand, in dem sich DMARC befinden sollte. Die Quarantäne ist zwar für den Anfang sehr nützlich, doch Sie wollen bestimmt nicht, dass Spoofing-E-Mails ewig im Spam-Ordner Ihrer Kunden liegen.
Wenn Sie jedoch zu früh zu dieser Richtlinie wechseln, kann es bei legitimen E-Mails zum Bounce kommen. Aktualisieren Sie Ihre Richtlinie daher erst auf “reject